Wie Sterben trennen und verbinden kann

Erstellt am: 28.11.2023 | Kategorie: News

Am Montagabend vor Allerheiligen wurde im Pfarreizentrum Maria von Magdala Willisau das Theaterstück „Gift und Gnade“ aufgeführt.

Eingeladen dazu hatte das neu gegründete Netzwerk Palliativ Luzerner Hinterland, welches von der Leiterin, Astrid Imfeld von der Spitex Region Willisau vorgestellt wurde. Das Netzwerk verbindet verschiedene Dienste, welche sich um Menschen mit begrenzter Lebenserwartung und Menschen, die sich im Sterben befinden, kümmert.

Rund 30 Personen, vorwiegend Freiwillige aus Begleit-, Sitzwach-und Besuchsgruppen, waren anwesend und liessen sich zu einer Tasse Tee beeindrucken vom Theaterstück. „Gift und Gnade“ versteht sich nicht als Theater, welches Menschen in ein Theater einlädt, sondern als Theater, welches zu den Menschen geht. Lilian Naef und Markus Amrein spielen darin ein Ehepaar, welches sich nach dem tragischen Unfalltod ihres Sohnes getrennt hat. Der Ehemann, der später ein Buch darüber schreiben möchte, beschreibt dies treffend mit folgenden Worten: „Ein Mann und eine Frau, die ein Kind verloren haben, dann beide sich selbst, dann einander“.

Doch die Geschichte erfährt eine Wendung von Gift in Gnade. Ein fiktiver Brief der Ehefrau über eine angeblich geplante Gräberaushebung lässt die Beiden am Grab ihres Sohnes aufeinandertreffen. Nachdem Beide den Kindestod länger in sich allein hinein geschlossen hatten, kommen sie einander plötzlich wieder näher und entdecken das Verbindende dieses Schicksals. Ihr verstorbener Sohn bringt sie wieder auf gemeinsame Wege. Text und Bild: Jules Rampini-St.

Palliativ Netzwerk Luzerner Hinterland
In unserer Region gibt es neu ein Palliativ Netzwerk. „Palliative Care“ umfasst alle Formen von Begleitung und Betreuung von Menschen mit begrenzter Lebenserwartung, welche dem Sterben entgegen gehen. Ein Palliativ Netzwerk verbindet Vertretungen verschiedenster Fachbereiche einer Gemeinde oder einer Region, welche sich um die palliative Grundversorgung kümmern, von Pflege über Begleitung, Beratung, Betreuung und Seelsorge bis zu Bestattung. Das Netzwerk Luzerner Hinterland will, dass Menschen mit begrenzter Lebenserwartung und deren Angehörige sich gut aufgehoben, beraten und begleitet fühlen. Alle, die von begrenzter Lebenserwartung oder Sterben betroffen sind, sollen für sich das richtige Angebot finden können.
Weitere Infos: https://www.palliativ-luzern.ch/netzwerke